Ogaden – Die Region mit den meisten Weihrauchbäumen

Über die Besonderheit Somalias als Weihrauchland habe ich schon ausführlich berichtet, heute wollen wir einen Blick auf Ogaden werfen.  Ogaden ist eine „somalische Region Äthiopiens“, denn dort leben überwiegend Somalis, doch politisch betrachtet, gehört Ogaden zu Äthiopien. (Wer mehr über die politischen Hintergründe erfahren möchte, wird bei Wikipedia fündig).

In Äthiopien wachsen neben einigen Myrrhebäumen auch verschiedene Weihrauchbäume, das ist zum einen der bekannte Weihrauchbaum Boswellia papyrifera, der 90% des Exports ausmacht, als auch die Weihrauchbäume Boswellia rivae und Boswellia neglecta. Doch es gibt noch weitere Weihrauchbäume, die in Ogaden zu finden sind, botanisch werden sie als Boswellia microphylla und Boswellia ogadensis bezeichnet. Ich erachte diese Botanik als nicht gesichert und ordne die beiden Weihrauchbäume eher dem Boswellia neglecta zu. Aber egal, ob die Botanik stimmt, Tatsache ist, dass es allein in Ogaden mehr als 5 verschiedene Weihrauchbäume gibt. Und somit gibt es kein anderes Land (oder Region), das so viele Arten von Weihrauchbäumen beherbergt.

Während die Männer Ogadens sich das ganze Jahr um Vieh und Kamele kümmern, die für den Handel und das Überleben der wichtig sind, leben die Frauen und Kinder in Hütten überall in der Region verteilt. Nach der Regenzeit sind es die Frauen und Kinder, die sich auf den Weg machen das Harz der verschiedenen Weihrauchbäume und Myrrhebäume zu ernten. Das Verräuchern und auch die Einnahme von Weihrauch hat natürlich auch in Ogaden eine uralte Tradition, doch der Weihrauch wird auch zu den Märkten gebracht, so dass die Frauen etwas zusätzliches Geld für Ihre Nutztiere und Familien haben.

Die Region Ogaden leidet genauso wie Äthiopien und Somalia unter der Dürrephasen, die leider in den letzten Jahren immer länger und intensiver wurde. Diese Dürre bedroht die Existenz, anders kann man es nicht sagen, denn der Viehhandel ist für die Menschen in Ogaden die wichtigste Einnahmequelle. Deswegen ist es mir wichtig, dass die Räucherfreunde weltweit mehr über den Weihrauch aus Ogaden erfahren, denn die Mehreinnahmen durch den Verkauf von Weihrauch kann dieser Region das Überleben sichern. Die Qualität der Weihrauchsorten aus Ogaden ist übrigens außergewöhnlich gut und die Ernte ist meist nachhaltig, heißt: Der Baum schenkt das Harz, ohne, dass er durch mehrere Rindenschnitte verletzt wird. Die Fähigkeit Harz „herauszuschwitzen“ betrifft übrigens viele Arten der Familie der Burseraceae.

Hier einmal eine Übersicht über die verschiedenen Weihrauchbäume:

Der Muqlo Baum

Der Muqlo (auch Muqley oder Muglo geschrieben) produziert ein dunkles, gräuliches Harz. Die Ernte ist nachhaltig, denn der Weihrauchbaum schwitzt den Weihrauch heraus und er tropft dann auf den Boden, wo er trocknet und sich verhärtet.


Der Mirafur Baum

Der Mirafur Weihrauchbaum (auch Midha-fur genannt) wird als Boswellia neglecta bezeichnet, allerdings tendiere ich dazu ihn botanisch zum Boswellia rivae einzuordnen. Das Besondere an dem Baum ist, dass er zwei Harze produziert: ein dunkleres Harz und ein helleres Harz.


Weitere Weihrauchbäume

Weitere Weihrauchbäume, die in Ogaden zu finden sind, lauten: ” Beeyo Hanjow” (oder auch Beeyo madow), “Dhuusa Ure”, “Jilbo Gabe” und “Jawdheer. Der Beeyo hanjow wird als Boswellia rivae gehandelt, allerdings würde ich eher sagen, dass es ein Boswellia neglecta ist. Die anderen Bäume sind botanisch noch nicht erforscht, ich werde in den nächsten Monaten über die Bäume mehr Klarheit erlangen. Eine Lieferung aus Ogaden mit Harzen dieser Bäume ist bereits auf dem Weg zu mir.

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